Can´t Take My Eyes Off You (Skript zum Vortrag)

Viele von uns glauben, dass sie frei und selbstbestimmt lieben würden. Normen werden häufig mit Naturgegebenheiten verwechselt und bleiben deshalb unhinterfragt – oder werden sogar ganz und gar übersehen. Das Gestalten von liebevollen Verhältnissen, das Beschreiben und Ausdrücken von Gefühlen sind immer auch – vielleicht sogar in erster Linie – kulturelle Hervorbringungen. Heutzutage wird unsere kollektive Vorstellungskraft von der kulturgeschichtlich relativ jungen Mythologie der Romantischen Liebe geprägt und das Gefühl der Liebe damit in eine ganz bestimmte narrative Form gegossen. Konventionen des Sich-näher-Kommens bestimmen unser Verhalten und unser Erleben. Wie frei sind wir wirklich? Und: Wollen wir eigentlich so lieben, wie wir lieben?

Can´t Take my Eyes off You – Ein Vortrag über romantische Verengungen, die Nötigung zur Intimität und selbstbestimmtes Lieben. Ein Ausflug in verschiedene Richtungen. (Zum Mitdenken und -reden)

Am 24. Februar (Samstag) von 19.30 bis ca. 21.30 Uhr, Werkstatt Dritter Ort

Eva Hanson und Johannes Heck leben seit vielen Jahren in sexuellen Subkulturen und beschäftigen sich mit unkonventionellen Liebensweisen. Sie fragen sich mit Schopenhauer: “Wozu der Lärm? Wozu das Drängen, Toben, die Angst und die Not? Es handelt sich ja bloß darum, dass jeder Hans seine Grete findet.“ Und: Ist das wirklich alles? Die beiden stellen ihre Thesen und Fragen über zeitgenössische Liebeskultur vor und laden zum Gespräch ein: Über Sinn oder Unsinn der romantischen Liebesnorm, andere Wege – und Freiheit.

Auf dem Grunde des Stigmas – Das Problem mit der Sexarbeit

„Wenn wir als Sexarbeiter_innen ‘Schutz’ brauchen, dann vor allem den vor gesellschaftlicher Stigmatisierung, Diskriminierung und Kriminalisierung.“ heißt es in einer Stellungnahme des Verbandes zum neuen Prostituiertenschutzgesetz. Ich möchte verstehen, wie dieses Stigma zustande kommt. In Teil 1 geht es um sexuelle Selbstbestimmung (beziehungsweise deren Abwesenheit).