Warum Frauen ihre Genitalien* von Frauen massieren lassen sollten** (Gastbeitrag auf deviante-pfade.de)

Was gefällt meiner Yoni eigentlich? Wie finde ich „in meine Lust“? Was passiert, wenn ich große Lust empfinde, aber keinen Orgasmus habe? All das und mehr kann in der Frauenmassage in einem sicherem und achtsamem Setting erforscht werden.

Als ich 2013 begann, die Tantramassage zu lernen, dachte ich, ich wüsste über Sexualität Bescheid. Ich hatte schließlich viel gelesen und viel geübt.

Meine erste Yonimassage (die Massage der Genitalien im Rahmen einer Tantramassage) bekam ich von einer Musiktherapeutin im Rahmen eines „Yonimassage Austauschtages“ bei Melanie Fritz in Nürnberg. Sie war kein Profi, sondern wie alle anderen zum Üben hier. Dennoch war diese Massage ein Schlüsselerlebnis in meiner sexuellen Entwicklung. Ich habe fast die ganze Zeit geweint. Nicht, weil es sich nicht gut angefühlt hätte. Die Massage war ganz wunderbar. Diese Frau, die vom Alter her meine Mutter hätte sein können, brachte mich mit großem liebevollen Einsatz in die Lage, dass ich mich erstmals selbst wirklich spüren und hören könnte. Es gelang mir, meine Gefühle und emotionalen Zustände ungefiltert in Atem, Stimme und Bewegung umzusetzen. Davon war ich in meinem tiefsten Innern berührt.

Schlagartig wurde mir klar, wie wenig ich über Sexualität wusste, und ich begann die „Perlentor“ Ausbildung. Die „Perlentor Massage“ ist eine spezielle Form der Tantramassage, die von Nhanga Grunow eigens nur für Frauen konzipiert wurde. Der besondere Schwerpunkt liegt auf der Massage der Yoni und der Kommunikation dabei. Die Masseurin stimmt ihre Berührungen mit der Empfängerin ab. Sie lädt ihre Empfängerin immer wieder dazu ein, ihr Erleben zu verbalisieren und gibt Feedback darüber, was sie selbst sieht und spürt.

In dieser Massage wird vieles möglich, für das wir für gewöhnlich kein geeignetes Setting haben: Frauen können ihren Körper und ihre Sexualität in aller Ruhe erleben und kennenlernen, ohne Erwartungsdruck von innen oder außen. Alles darf da sein, und oftmals kommen Gefühle hoch, die in „herkömmlichen“ sexuellen Interaktionen selten Platz haben, wie zum Beispiel Trauer, Wut, aber auch spirituelle Erlebnisse. Hier kann geforscht und ausprobiert werden: Weiter links? Langsamer? Was gefällt meiner Yoni eigentlich? Wie finde ich „in meine Lust“? Was passiert, wenn ich große Lust empfinde, aber keinen Orgasmus habe?

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