Ein Spiegel Interview über Tantramassagen

Am 2. April 2016 brachte Spiegel Online ein Interview mit Katrin Aschermann zu Thema Tantramassage. Besonders gefreut haben wir uns über die Nennung des Berufsverbandes für Tantramassage. Bei uns in Köln gingen spürbar mehr Anrufe ein und die Kommentarseite zum Artikel umfasst inzwischen 76 Kommentare – sehr durchwachsene Kommentare, die leider oft bei oberflächlichen Vorwürfen stehen blieben. Für Eva aus dem Ananda Massageteam ein Grund ebenfalls auf den Kommentarseiten deutlich Stellung zu beziehen:


Leider ist das Interview zu kurz, um wirklich einen Eindruck von dem zu vermitteln, was gemeinhin als „Neo-Tantra“ bezeichnet wird, zu dem auch die Tantramassage (abgekürzt „TM“) gehört. Deshalb möchte ich dazu ein paar Denkansätze und Erfahrungen aus meiner Arbeit mit der TM beitragen.

Ich arbeite seit mehreren Jahren als Tantramasseurin in seriösen und anerkannten Instituten und habe mich von Anfang an mit dem Phänomen „Tantramassage“ auch intellektuell ausgiebig beschäftigt, nicht zuletzt, weil ich von Haus aus studierte Religionswissenschaftlerin bin. Vielleicht kann ich einige Missverständnisse richtig stellen, die in den bisher bereits abgebenen Kommentaren zutage getreten sind:



  1. Tantramassage ist „veredelte“ Prostitution

Ja, natürlich gibt es sie, Etablissements, die das übliche Programm mit Räucherstäbchen veredeln und als TM verkaufen, wo man sich als Prostituierte und/oder Kunde irgendwie besser oder besonders fühlt, bloß weil man dem Akt und der Webseite einen esoterisch-violetten Anstrich gegeben hat.Na und? Wieso diese Abwertung der Prostitution? Es gab seit jeher in allen Kulturen Frauen und Männer, die entsprechende Dienstleistungen anboten und es wird Zeit, dass diese „Profession“ als legitimer Beruf anerkannt wird. Sexuelle Dienstleistungen spielen eine essentielle Rolle in einer Gesellschaft, in der es offensichtlich vielen Menschen schwer fällt, ihre sexuellen Bedürfnisse befriedigend zu erfüllen. Ich halte es für sinnvoller, die Gründe für diese Problematik zu diskutieren als die Sexarbeit an den Pranger zu stellen.

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