Eine berührbare Welt

Nicht ohne Grund gibt es so viele Menschen, die die Tantramassage mit Leidenschaft lernen, weiterentwickeln, ausüben und genießen, denn sie kann auf vielfältige Weise zu unserem Wohlbefinden beitragen.

Tiefe Entspannung, Geborgenheit und sinnlicher Genuss sind an und für sich schon wertvoll, doch oft wirkt die Massage auf körperlicher, seelischer und spiritueller Ebene weit ins Leben hinein.

Ich arbeite im Ananda, einem der größten und ältesten Tantramassage-Institute in Deutschland, wo wir bewegt sind von dem „Wunsch, eine freie sexuelle Kultur mitzugestalten, sowie eine Auffassung von Sinnlichkeit, die sich nicht unter der Bettdecke versteckt, sondern gesellschaftlich präsent ist.“ 

Ich möchte hier noch einen Schritt weitergehen und einige Gedanken teilen über das Potential der Massage, zu einem gesellschaftlichen Wandel beizutragen.

Inspiriert hat mich dabei Heike Pourians Buch Eine berührbare Welt. Contact Improvisation als gesellschaftsbewegende Kultur, in dem sie versucht, Antworten auf die Frage zu geben, wie die Contact Improvisation zum „Wandel in der Welt“ beitragen kann.

Ich entdeckte hier viele Parallelen zur Tantramassage, vor allem hinsichtlich des Potentials, das ich in der Massage sehe, das aber meiner Ansicht nach (noch) nicht voll ausgeschöpft wird.



Ein „sexueller Bewusstseinswandel“

Vorweg: was meine ich mit „Wandel?“

Viele Menschen sind der Ansicht, dass wir in einer lebensfeindlichen Welt leben, und dies zeigt sich meiner Meinung nach sehr deutlich in unserer Liebes -, Körper- und sexuellen Kultur.

Heike Pourian trifft meiner Ansicht nach ins Schwarze, wenn sie fragt: „Was sagt es über den Zustand der Menschheit aus, dass es etwas Neues, geradezu Revolutionäres ist, wenn Menschen sich die Erlaubnis geben, schlicht und einfach lebendig, berührbar und „zugänglich“ zu sein? Wo und wie sind wir denn unser Leben lang, wenn nicht lebendig und zugänglich?

Ich möchte in einer Welt leben, in der es nicht die bemerkenswerte Ausnahme, sondern der Normalfall ist, wenn Menschen sich begegnen wie sie sind.“

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Von Liebe, Angst und Freiheit

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Wir sind keine Prostituierten