Tantra-Massage: 5 Dinge, die du wissen musst

Wenn Kund*innen ihren ersten Termin buchen, frage ich sie immer, ob sie noch Fragen haben. “Tja, weiß nicht”, kommt häufig zurück, “was muss ich denn noch wissen?”.

Hier meine Antwort in mehr und besseren Worten, als am Telefon möglich ist.

1. Du musst gar nichts.

Du musst nicht schön sein. Du musst in nichts Vorerfahrung haben. Du musst dich nicht rasieren. Du musst keine Lust auf Lust haben. Du musst nicht entspannt sein.

Du musst eigentlich auch nichts wissen.

Außer, dass du eine sinnliche Ganzkörpermassage gebucht hast, die wirklich ausnahmslos deinen ganzen Körper miteinbezieht, auch den Intimbereich. Natürlich steht es dir frei, jedwede Körperzone von der Massage auszuschließen, wenn du dort nicht berührt werden möchtest. Diese und alle anderen Fragen wirst du mit deiner Masseur*in im Vorgespräch klären.

Und nein: Weder kannst du etwas falsch machen, noch dich „optimal“ vorbereiten.

Nichtsdestotrotz möchte ich dir hier ein paar Tipps geben, wie du dich auf eine Tantra-Massage einstimmen kannst:

2. Gönn dir Zeit

Wenn du eine Tantra-Massage buchst, buchst du in der Regel die reine Massagezeit. Das bedeutet: Wenn du 2,5 Stunden Massage bekommst, wirst du insgesamt mindestens 3, eher 3,5 Stunden in der Praxis sein. Denn du wirst vor und nach der Massage mit deiner Masseur*in sprechen, darfst vorher und nachher duschen, wenn du möchtest und hast nach der Massage noch ein paar Minuten für dich alleine, um einfach zu liegen und das Erlebte einwirken zu lassen.

Wir nehmen uns Zeit für dich: Das kannst du auch.

Es ist ratsam, sich nach einer Tantra-Massage nicht mehr viel vorzunehmen. So ein intensives Erlebnis will nachschwingen und sich entfalten. Dafür braucht es Muße und Platz im Kopf. Deshalb empfehle ich dir, eher für dich zu sein, vielleicht zu baden, etwas leckeres zu kochen oder spazieren zu gehen, oder was auch immer sich dann für dich richtig anfühlt.



3. Lausche

Wohlwollende Selbstbeobachtung gehört zu einer guten Tantra-Massage dazu.

Das bedeutet, all den Gedanken und Gefühlen neugierig zuzuhören, die vor, während und nach der Massage auftauchen, ohne sie zu bewerten oder sofort etwas mit ihnen zu machen.

Vermutlich bist du aufgeregt – gut so! Alles andere wäre doch seltsam.

Immerhin lässt du dich auf ein sinnliches Abenteuer ein, das so ganz anders ist als alles, was wir sonst im Bereich Sex und Sinnlichkeit erleben. Vielleicht bist du noch nie mehrere Stunden lang von einer dir völlig fremden Person berührt worden, und das auch noch nackt? Wann hat dich überhaupt zuletzt jemand mit so viel Aufmerksamkeit beschenkt?

In so einer Situation kann es sein, dass der eine oder andere innerliche Schleier transparenter wird und so einiges enthüllt, das wir sonst nicht so deutlich wahrnehmen: Sehnsüchte und Bedürfnisse. Unsicherheit und Verlegenheit. Freude und Lust. Ansichten und Glaubenssätze über Sexualität und Körper. Fragen.

Es lohnt sich, dem Gehör zu schenken, auch wenn es jetzt vielleicht erst mal verwirrend ist. Nach und nach wirst du begreifen, um was es geht.

4. Lass dich überraschen.

So sehr wir uns auch Mühe geben, uns von ihnen loszumachen: Ganz frei von Erwartungen sind wir nie. Das ist völlig okay.

Deine Erwartungen erzählen dir etwas darüber, was gerade in dir lebendig und wichtig ist, hingegen rein gar nichts über das, was dich bei einer Tantra-Massage erwartet. Tantra-Massagen sind fast immer eine Überraschung.

Oft nimmt sich der Körper rigoros das Wort, wenn ihm jemand mit freundlicher Aufmerksamkeit, Fürsorge und Offenheit begegnet. Wenn er nichts tun oder sein muss. Dann können die erstaunlichsten Dinge passieren.

Gemeinsam gehen wir einfach mit dem, was da ist.

5. Mach dich frei

Du begibst dich ein einen außeralltäglichen Raum, in dem andere Regeln gelten:

Nicht die Regeln des „da draußen“. Nicht die Regeln deines Elternhauses. Nicht die Regeln von Anstand und Moral. Nicht die Regeln der Selbstoptimierung oder der Leistungsgesellschaft. Nicht die Regeln der romantischen Beziehung.

Hier gelten: Wohlwollen. Hingabe. Intuition. Sorgfalt. Behutsamkeit. Respekt. Höflichkeit.

Du bist willkommen. So wie du bist.

Das ist alles, was du wissen musst.

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